Campeche ist ein mexikanischer Bundesstaat im Westen der Halbinsel Yucatán, bestehend aus insgesamt elf sogenannten Municipios (Gemeinden). Neben dem Festland besitzt Campeche im Westen auch Anteile an den Erdölfeldern im angrenzenden Golf von Mexiko und ist darüber hinaus im Süden durch Guatemala und im Osten durch die beiden Bundesstaaten Yucatán und Quintana Roo begrenzt. Insgesamt sind auf einer Fläche von 57.924 Quadratkilometern etwas mehr als 800.000 Einwohner zuhause.

Vegetation und Klima im Bundesstaat Campeche

Die Halbinsel Yucatán ist zum größten Teil von tropischem Regelwald bedeckt. Es herrscht vorwiegend feuchtwarmes Klima mit Lufttemperaturen zwischen 25 und 35 °C. Yucatán und damit auch der Bundesstaat Campeche gehören darüber hinaus zum atlantischen Hurrikan- Gürtel. Heftige tropische Wirbelstürme treten vor allem in der Zeit von August bis Oktober auf. In der Regenzeit von Mai bis Oktober kann es zudem immer wieder zu heftigen, allerdings zumeist kurzen Regenschauern kommen.

Allgemein als beste Reisezeit gilt die anschließende Periode von November bis März. Diese Monate weisen nicht nur den geringsten Niederschlag, sondern auch die angenehmsten Temperaturen des Jahres auf.
Neben den zum Teil undurchdringlichen Regenwäldern bilden Mangrovensümpfe und die Laguna de Términós weitere landschaftliche Höhepunkte.

Geschichte und Mayakultur

Die Geschichte von Campeche wurde in der in erster Linie durch die Kultur der Maya geprägt. Mit Edzná und Calakmul befinden sich zwei bedeutende Ruinenstädte auf dem Gebiet des Bundesstaates.

Edzná erlangte unter anderem Berühmtheit durch die dort entwickelten Anlagen zur Ableitung von Regenwasser.

Mit deren fortschrittlicher Technologie wurde nicht nur die Überflutung des Edzná-Tals verhindert, sondern gleichzeitig auch die Bewässerung der Felder, die Speicherung von Trinkwasser und die Fischzucht organisiert.

Zudem konnten die Kanäle zur Fortbewegung genutzt werden.

Maya-Temple-Edzna-

Calakmul im Südosten der Stadt Campeche ist neben Tikal und El Mirador die größte der historischen Maya-Städte. Auf einer Fläche von etwa 30 Quadratkilometern befanden sich mehr als 100 Kollosalbauten und wahrscheinlich insgesamt etwa 5.000 Gebäude, die möglicherweise bis zu 50.000 Einwohner beherbergten. Als Nekropole (Totenstadt) der Maya erlangte dagegen die Insel Jaina Berühmtheit. Jaina ist vom Festland durch eine Schmale Meerenge getrennt und umfasst insgesamt wahrscheinlich etwa 20.000 Grabstätten. Zu Zeiten der Maya verband ein fester Damm die Insel mit dem Festland.

Im äußersten Süden von Campeche, an der Grenze zu Guatemala, sind die Rio Bec- Ruinen zu besichtigen. Gleichzeitig bezeichnet „Rio Bec“ mittlerweile einen in dieser Region typischen Baustil, der sich besonders durch ein hervorragende Steinbearbeitung und durch die zentralen, als Schlangenmaul entworfenen Palasteingänge hervorhebt.

Im Gegensatz zu den Maya- Städten Edzná und Calakmul war Rio Bec eher eine großflächig verstreute Ansammlung einzelner Bauwerke und kaum als geschlossene Siedlung zu identifizieren. Am bekanntesten ist dabei die Ruinenstätte von Xpuhil, die durch den Bau einer Überlandstraße Ende der 60er Jahre für den Tourismus erschlossen und in der Folge umfangreichen Ausgrabungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen unterzogen wurde.

Städte und Sehenswürdigkeiten im Bundesstaat Campeche

Hauptstadt des Bundesstaates ist San Francisco de Campeche, oftmals auch kurz Campeche genannt, das mit seinen etwa 220.000 Einwohnern mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung beheimatet. Die Stadt am Golf von Mexiko wurde im Jahre 1999 in das Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen. Besondere Sehenswürdigkeiten sind dabei unter anderem die Befestigungsanlagen, errichtet in den Jahren 1668 bis 1686 mit Unterstützung Spaniens.

Sie verhinderten im Kastenkrieg des 19. Jahrhunderts die Eroberung der Stadt durch Maya- Rebellen und sind, abgesehen von der Stadtmauer, auch heute noch sehr gut erhalten. In den Befestigungsanlagen befinden sich heute verschiedene Museen, wie beispielsweise das Museo Arqueológico.

Rio-Bec

Dieses stellt zahlreiche Stücke der Ausgrabungen der Maya- Städte Edzná, Calakmul und Jaina aus. Weiterhin stellt die Kathedrale von Campeche das zentrale Bauwerk der Stadt dar. Sie wurde nach etwas 200jähriger Bauzeit im Jahre 1850 vollendet. Ein weiterer Höhepunkt von Campeche ist der Jardin Botanico Xmúch Haltun, ein kleiner botanischer Garten, der einen Überblick über die Fauna der Halbinsel Yucatán bietet.

Ein weiteres beliebtes Reiseziel ist die Stadt Ciudad del Carmen. Sie liegt auf der Isla del Carmen und grenzt die Laguna de Terminós zum Golf von Mexiko hin ab. Bis zu den 90er Jahren war Ciudad del Carmen, die Perle des Golfes, nur mit Fähren erreichbar. Mittlerweile führen zwei mautpflichtige Brücken zur Insel, die zudem über einen internationalen Flughafen verfügt.