Die Mayas sind eine Zivilisation, die noch heute Forschern auf der ganzen Welt viele Rätsel aufgibt. Sie besaßen einst die am weitesten entwickelte Kultur auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, doch plötzlich verschwanden sie nahezu im Nichts.
Sie hinterließen prächtige Bauwerke, rätselhafte Hieroglyphen und sind berühmt für ihren mythischen Maya Kalender. Vieles ihrer Kultur liegt noch immer im Dunkeln, während einige Aspekte wissenschaftlich abgesichert sind. So sind die Mayas ein indianisches Volk, welches sich bereits ab 3000 v. Chr. auf Guatemala, Belize, Honduras sowie Süd- und Nordostmexiko ausbreitete.
Noch heute existieren etwa 6 Millionen Menschen, die Nachkommen dieses Völkerstammes sind. In der Zeit vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus waren sie eine sehr bedeutsame Hochkultur.
Ihre prachtvollen Städte besaßen in der Blütezeit teilweise mehr als 10.000 Einwohner und waren somit größer als die einwohnerstärksten Städte des früheren Mitteleuropas. Die wirtschaftliche Grundlage bildete der Feldbau, wobei insbesondere ein intensiver Anbau von Mais erfolgte. Für diesen wurden fortschrittliche Entwässerungssysteme angelegt. Zudem bestand ein ausgeprägter Handel zwischen den Städten. Ein weiterer bedeutender Aspekt in der Kultur der Mayas war die Religion. Sie besaßen diverse Gottheiten, denen menschliche Charaktereigenschaften zukamen. Auch Menschenopfer waren keine Seltenheit.
Die Entdeckung einer verlassenen Welt
Archäologische Forschungsunternehmen begannen erst relativ spät damit, die Maya Kultur zu entdecken. Im 18. Jahrhundert legten Forscher erstmals die überwucherten Städte der Mayas im mexikanischen Regenwald frei. Anfangs lag der Schwerpunkt der Untersuchung auf den prachtvollen Städten mit ihren großen Tempelanlagen. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts interessierte sich die internationale Forschungsgemeinschaft für die Menschen, die diese mächtigen Bauwerke unter großen Aufwand erschufen und diese Jahrhunderte später verließen.
Es wurde deutlich, dass die Mayas eine Welt verlassen haben, um die sich heute viele Mythen und Thesen ranken. Einige Aspekte ihrer Geschichte scheinen wissenschaftlich bestätig zu sein, andere werden immer noch intensiv erforscht. Auch viele Laien zieht es in den Bann dieser einstigen Hochkultur, so dass es Jahr für Jahr viele Touristen zu den ehemaligen Mayastätten wie beispielsweise Chichén Itzá, Cozumel, Tikal oder Cobá zieht.
Viele der mächtigen Bauwerke haben den Untergang dieser Kultur als Ruinen überstanden. Sie gehören zu den interessantesten Zeugnissen der präkolumbischen Völkerstämme auf dem amerikanischen Kontinent. Die Überreste einstiger bedeutender Städte existieren ausschließlich in Form von eindrucksvollen Steinbauten. Die damaligen Holz- und Lehmbauten fielen den feuchttropischen Klimabedingungen Mittelamerikas zum Opfer, so dass von ihnen nur noch Fundamentspuren zu finden sind. Die Steingebäude präsentieren sich in zwei verschiedenen Grundformen. Zum einen existieren bis zu 75 Meter hohe Pyramiden, zum anderen mächtige Palastanlagen.
Berühmte Hinterlassenschaften der Maya
Berühmt ist die Maya Kultur für ihren intensiven Maisanbau, ihre Mathematik, die Ballspiele, die prachtvollen Stufenpyramiden, die zeichenreiche Maya Schrift sowie ihren sehr hoch entwickelten Maya Kalender. Die Schrift basiert auf Bildsymbolen und ist heute in großen Teilen entziffert. Bis zum 15. Jahrhundert stellte sie das alleinige Schriftmedium im amerikanischen Raum dar. In der Maya-Schrift wurde auch der Maya Kalender verfasst. Dieser gründet sich auf der zyklischen Vorstellung von der Zeit des Volkes. Insbesondere seit den letzten Jahren gewann der Maya Kalender an Popularität, da die Mayas für 2012 den Weltuntergang voraussagten. Zumindest ist dies die Interpretation einiger Historiker.
Ob die Mayas für 2012 wirklich das Ende der Welt vorhersahen, ist umstritten. Auf jeden Fall rücken die Mayas 2012 dadurch verstärkt ins öffentliche Interesse. Neben dem Kalender haben die Mayas zudem hoch entwickelte Hinterlassenschaften aus den Bereichen Kunsthandwerk, Malerei, Metallverarbeitung sowie Werkzeugherstellung hinterlassen. Viele von diesen Funden lassen sich heute in einschlägigen ethnologischen Museen bestaunen.