Auf einem Küstenstreifen, der Riviera Maya, an der mexikanischen Karibikküste liegt die Maya Fundstätte Tulum. Sie befindet sich direkt am Meer und wurde um das Jahr 1200 besiedelt. In den nächsten drei Jahrhunderten entwickelte sich Tulum, das in der Maya Spracheso viel wie Festung oder Berg bedeutet, zu einer der größten Siedlungen auf der Halbinsel Yucatán.

Im 16. Jahrhundert war die Stadt Tulum aufgrund ihrer Lage möglicherweise ein bedeutender Handelsknotenpunkt, der mehrere Mayaregionen verband. Juan Diaz, ein spanischer Seefahrer, verglich im Jahr 1518 die Stadt Tulum, die etwa 130 Kilometer südlich von Cancún liegt, von der Größe her mit Sevilla.

Die Festung verfügte über gut ausgebaute Verteidigungsanlagen und fungierte in Zeiten der spanischen Eroberungen noch als religiöses Zentrum.

Im Kastenkrieg, der in den Jahren von 1847 bis 1901 stattfand, führten die Mayas auf Yucatán ihren letzten Unabhängigkeitskampf. Chan Santa Cruz, ein Maya Orakel und der letzte autonome Maya Stützpunkt, wurde 1901 von mexikanischen Truppen eingenommen.

Dabei wurde der Tempel des sprechenden Kreuzes völlig zerstört. Dennoch überlebte der Kult und wird heute von der mexikanischen Regierung geduldet.

Weg_Nach_Tulum

Historische Bauwerke Tulums

Tulum_Maya_Tempel_Norden

Tief beeindruckt war im Jahr 1518 Juan Diaz von der Größe des Castillos, der Burg auf der Riviera Maya. Das Gebäude, das das höchste der Stadt Tulum darstellt, hat im oberen Teil zwei Räume mit Wölbungen. Drei Eingänge, die durch Säulen in Schlangenform abgestützt werden, führen in das Innere. Die Köpfe der Schlangen blieben nicht erhalten, der Fassadenfries wirkt eher schlicht.

Der Templo del Dios Descendente, der Tempel des herabsteigenden Gottes, befindet sich neben der Burg. Seinen Namen verdankt der Tempel einer Abbildung im Dachfries, die einen herabsteigenden Gott darstellt. In Tulum lassen sich Bilder dieser Gottheit des Öfteren antreffen und werden mit Blitz und Regen sowie mit der Bienenzucht und dem Sonnenuntergang in Verbindung gebracht.

Bei der Namensgebung für den Templo de las Pinturas oder dem Freskentempel standen vermutlich die vielen Wandmalereinen Pate. Abbildungen, unter anderem von Fischen, Eidechsen, Schlangen und weiteren Tieren aus dem Meer, legen die Vermutung nahe, dass hier Gottheiten gehuldigt wurde, die für die Fruchtbarkeit des Bodens und des Meers zuständig waren.

Auf einem Hügel nahe dem Meer steht der Templo del Dios del Viento, der Tempel des Windes. Seine Bauweise, ein Raum auf einer halbrunden Basis, ist eher mayauntypisch.

Umschlossen war die Stadt Tulum von einer robusten Mauer, die eine Höhe zwischen drei und fünf Metern aufwies. Die Stadtseite, die zur Küste zeigte, verblieb jedoch ungeschützt.

Die antiken Bauten der Maya Festung auf der Riviera Maya können für etwa 3,- € pro Person besichtigt werden. Geöffnet ist sie von 8:00 Uhr morgens bis 17:00 Uhr nachmittags. Im Winter öffnen sich die Pforten der Festung eine Stunde später.

Tulum_Maya_Tempel

Wie sieht das moderne Tulum aus?

Leguan_Mit_Offenem_Maul_klein

Das frühere Fischerdorf, das heute eine zweigeteilte Stadt ist, ist auf Tourismus eingerichtet. Die Zona Hoteleria bietet auf ihren feinen, flach zum Meer abfallenden Stränden zahlreiche Möglichkeiten zum Erholen, Entspannen und Baden. Tauchen oder Schnorcheln ist bei Urlaubern hier beliebt, da das vorgelagerte Riff schwächend auf die Brandung wirkt. Auch in sogenannten Cenotes – dolinenartige, mit Süßwasser gefüllte Kalksteinlöcher, die durch Höhleneinstürze entstanden sind – können Gäste Baden oder Tauchen. Der Grand Cenote befindet sich etwa acht Kilometer im Nordwesten Tulums. Angelfreunde, die auf der Jagd nach Meeresfischen sind, können von dort aus zu Hochseetouren aufbrechen.

Des Weiteren veranstalten Reiseanbieter vor Ort unter anderem Touren zu Sehenswürdigkeiten. Dazu zählt das zum UNESCO Weltnaturerbe gehörende Biosphärenreservat Sian Ka’an, das in verschiedenen Habitaten eine reichhaltige Flora und Fauna besitzt. Das geschützte Gebiet umfasst neben Festland auch Salz- und Süßwasserlagunen, Küsten- und Meeresflächen sowie das vorgelagerte Riff.

Tour – „Tulum“ und „Xel-Há“

Xichen Tulum & Xel-Há Tour

Die einzige direkt am Wasser der Karibik gelegene Festung Tulum genießt schon seit Jahrzehnten weltweit große Berühmtheit. Als eine der ehemals größten Städte in Yucatán war sie seit dem 12. Jahrhundert ein überregional bedeutendes Handels- und Religionszentrum der Maya. Auch in den späteren Kastenkriegen zwischen 1847 und 1901 spielte der gut 130 Kilometer von Cancún entfernte Ort im Bundesstaat Quintana Roo eine wichtige Rolle.

Heute werden die Überreste seiner imposanten Bauwerke wie das Castillo (Burg), der „Tempel des herabsteigenden Gottes“, der „Freskentempel“ und der „Tempel des Windes“ jedoch nicht mehr heftig umkämpft, sondern alljährlich von Tausenden Touristen besichtigt.

Eine bewährte Methode, diese historische wichtige Stätte zu erkunden, ist die ca. zehnstündige Tour Tulum & Xel-Há des erfahrenen lokalen Veranstalters „Experiencias Xcaret“. Nach der Besichtigung der Anlage mit einem zweisprachigen Führer (spanisch/englisch) ist auch ein Besuch des nahen Freizeit- und Wasserparks Xel-Há Teil des Ausflugs.

Dort nehmen die Gäste das großzügige Mittagessen am Buffet ein, die Getränke sind inbegriffen. Gegen die Hinterlegung einer Kaution kann auch eine Schnorchelausrüstung ausgeliehen werden, die Abholung erfolgt mit modernen Reisebussen von den teilnehmenden Hotels.