Für viele Menschen sind antike Stätte magische Anziehungspunkte im Urlaub. Sie möchten die erhaltenen Bauwerke kennenlernen und dazu die Menschen, die diese in ihren Hochkulturen erbaut haben. Zudem natürlich auch das Leben und Wirken dieser früheren Völker und deren Geschichte.
Viel Sagenhaftes wurde überliefert, kein Mensch kennt die genaue Wahrheit. Viel wird spekuliert, aber dennoch wussten diese Völker vielleicht mehr als wir.
Die Kultur der Maya in Mittelamerika fasziniert dabei besonders. Hier wurden Städte entdeckt, die für die damalige Zeit einfach riesig waren.
Besonders die Pyramiden veranlassen auch zu Spekulationen. Warum wurden in Ägypten und hier fast zur gleichen Zeit diese monumentalen Bauwerke aufgestellt, wenn die Kulturen nichts voneinander wussten.
Die Mayakultur in Mittelamerika
Ungefähr im Jahre 3000 v. Chr. begann sich in Mittelamerika, die Kultur der Mayas zu entwickeln. Herrliche Städte und ausgeklügelte Versorgungssysteme mit Wasser wurden erbaut. Viele Menschen lebten dort in den Städten zusammen. Eine dieser Städte war Cobá. Sie liegt auf der östlichen Hälfte der Halbinsel Yucatán im heutigen Staat Mexiko, ungefähr 40 Kilometer von der Karibikküste entfernt. Da nicht alle Fakten bis heute bekannt sind, kann man die Entstehung der Mayastadt Cobá in den Zeitraum zwischen 600 und 900 n. Chr. datieren.
Nach den Ausgrabungen dieser einmaligen Stätte lässt sich ableiten, dass es eine der größten Mayasiedlungen in Mexiko war. Es wird geschätzt, dass zur Blütezeit in Cobá an die 50.000 Menschen lebten. Die einzelnen Häuser und Tempel waren auf einer Fläche von 70 km² verteilt. Dabei befanden sich im Zentrum die Tempel oder Heiligtümer von Cobá. Zu sehen sind heute in Cobá u. a. die Nohoch Mul-Pyramide, die Pyramide Iglesia und der Ovaltempel.
Die Nohoch Mul-Pyramide ist mit 120 Stufen und einer Höhe von 42 Metern das höchste Mayabauwerk auf Yucatán. Daneben sind gepflasterte Straßen zu sehen und reichliche Funde werden ausgestellt, hauptsächlich schöne Steine, die mit Reliefs behauen sind. Auch sind zahlreiche Stellen zu sehen, die zwischen 600 und 700 n. Chr. erbaut worden sein sollen.
Das Ende von Cobá ist geheimnisvoll
Cobá kann ständig von Touristen besichtigt werden. Das ganze Areal ist in einem dichten Wald, was besonders eindrucksvoll aussieht, wenn man auf eine der Pyramiden steigt. Von dort oben sieht man dann die Spitzen der anderen Cobá Gebäude aus dem Wald ragen. Interessant ist auch, dass hier einige Seen liegen, was auf der Halbinsel Yucatán relativ selten ist.
Im 19. Jahrhundert begannen hier Archäologen mit den ersten Ausgrabungen. Natürlich ist man noch lange nicht damit fertig, die Arbeiten können sicher noch Jahrzehnte dauern. Aber spektakuläre Funde sind nicht ausgeschlossen.
Da die Mayastädte untereinander Handel trieben, wurden so auch Erfahrungen und Erfindungen ausgetauscht. Das belegen auch die kilometerlangen Straßen, die kerzengerade durch die Wälder führen.
Die Hochkultur der Mayastadt Cobá lies, den Bauwerken der Zeit nach 900 n. Chr. zu schließen, nach. Sie waren nicht mehr so imposant und haltbar erbaut. Schließlich zerfiel die Kultur hier und die Menschen zogen weg oder starben. Den genauen Grund kennt man leider nicht. Als 1511 n. Chr. die Spanier hier in Mittelamerika landeten und einige Jahre später auch nach Cobá kamen, fanden sie eine verlassene und teilweise zerfallene Stadt vor.
Tipps und Tricks für die Anreise und Eintrittspreise
Die Mayastadt Cobá ist leicht von der gleichnamigen Gemeinde, die kaum 1 Kilometer von hier gegründet wurde, zu erreichen. Von den mexikanischen Städten Tulum und Valladolid gibt es eine Fernbusverbindung hierher. Natürlich bieten ansässige Reisebüros von den Küstenregionen auch organisierte Ausflüge hierher an.
Die Eintrittspreise sind dann im Pauschalangebot enthalten. Von Tulum aus mit dem Taxi kann man auch auf eigene Faust anreisen für etwa 25,- €, der Eintrittspreis pro Person liegt bei um die 3,- €. Das Areal ist ganzjährig in der Zeit zwischen 8:00 Uhr und 17:00 Uhr zu besichtigen.
Tour – „Cobá“ und „Xel-Há“
Als die Spanier die Stadt Cobá an der Grenze der beiden heutigen mexikanischen Bundesstaaten Quintana Roo und Yucatán Mitte des 16. Jahrhunderts erreichten, war das gut 70 km² große Gebiet aus nicht vollständig geklärten Gründen bereits nicht mehr von seinen einstigen 50 000 Bewohnern besiedelt.
Nichtsdestotrotz zeugen noch bis heute eindrucksvolle Ruinen von der einstigen Pracht und Ausdehnung. So etwa die 42 Meter hohe Nohoch Mul-Pyramide mit ihren 120 Stufen und die erstaunlich stabil erbauten und erhöht errichteten Wege des Areals.
Eine schöne Möglichkeit, die ca. 40 Kilometer entfernt von der Küste im Landesinneren gelegene Ruinenstätte zu besichtigen, wird von dem lokalen Reiseveranstalter „Experiencias Xcaret“ immer dienstags und donnerstags angeboten. Der Tagesausflug über ca. 10 Stunden beginnt morgens mit der Abholung der Gäste von den kooperierenden Hotels mit komfortablen und klimatisierten Reisebussen, in diesen wird ein leichtes Frühstück gereicht.
Der Besuch von Cobá erfolgt unter der Leitung eines mit Spanisch und Englisch zweisprachigen Führers, vor Ort stehen auch Fahrräder zur Verfügung. Im Anschluss wird noch der Freizeit- und Wasserpark Xel-Há besucht, wo das Mittagessen am Buffet serviert wird und gegen eine Kaution mit Ausrüstung geschnorchelt werden kann.