Um das Jahr 435 vor Christus besiedelte zuerst das Maya-Volk der Itzá das heutige Stadtgebiet von Puerto Morelos an der Nordostküste des Bundesstaates Quintana Roo ca. 36 Kilometer südlich des bekannten Badeortes Cancún und gegenüber der Insel Cozumel. Heute leben die gut 9000 Einwohner vornehmlich vom Tourismus sowie vom größten natürlichen See- und Fischereihafen der Region.
Bedingt durch die geografische Nähe zum Cabo Catoche, dem ersten Landungspunkt europäischer Eroberer auf dem heutigen mexikanischen Territorium im Jahr 1517, geriet die dortige Mayasiedlung Mochi zwischen 1526 und 1540 nach und nach vollständig unter deren Herrschaft.
Während des 17. und 18. Jahrhunderts schritt die Hispanolisierung der Gegend kontinuierlich voran, und auch der sog. „Kastenkrieg“ als Aufstand der indigenen Bevölkerung gegen die Kolonialherren von 1847 bis 1901 tangierte die Stadt, die seit 1893 nicht mehr zum britischen Belize, sondern endgültig zu Mexiko gehörte, nur am Rande.
Im Jahr 1898 erfolgte dann die wegweisende Gründung der „Compañía Colonizadora de la Costa Oriental de Yucatán“ (Kolonisationsgesellschaft der Ostküste Yucatáns), welche die Errichtung der ersten Hafenanlagen in Puerto Morelos in den folgenden Jahren maßgeblich vorantrieb.
Früh entdeckt, aber spät entwickelt: Puerto Morelos
Trotz des immer größeren Umschlags von Holz, Vanille, Tabak und Kork lebten in Puerto Morelos noch um 1950 gerade einmal 80 dauerhafte Einwohner, erst mit dem Beginn der am Reißbrett entworfenen Ferienstadt Cancún und dem Ausbau der Bundesstraße 307 von Chetumal nach Puerto Juárez wuchs das einstige Kleindorf Puerto Morelos deutlich.
Wichtige wirtschaftliche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte waren die Ausweitung der fast 5000 Hektar großen Gewerbeflächen ab 1998.
Bis 2002 war Puerto Morelos auch die bedeutendste maritime Verbindung nach Cozumel, mit der Eröffnung des neuen Hafens von Calica hat sich dies aber tendenziell geändert. Unterkünfte gibt es in und um die Stadt Puerto Morelos mittlerweile in allen Klassen und Kategorien sowie für jeden Geschmack und Geldbeutel.
So etwa die Campingplätze Rémula, La Tuxpeña, Santa Matilde und Central Vallarta. Ein niedrig- bis mittelpreisiges Hotel ist die zentral in der Avenida Javier Rojo Gómez unweit des Jardin Principal in Strandnähe gelegene Posada Amor in freundlichem Familienbesitz, die vor allem von Backpackern geschätzt wird.
Die Casitas Kinsol in der Avenida Zetina Gazca nahe der der Bundesstraße 307 besticht durch mit Stroh gedeckten Cabanas und herzlichem Ambiente. Das Gleiche gilt für die Acamaya Reef Cabanas mit eigener Bar direkt am Strand gut 3 Kilometer außerhalb des Zentrums. Ähnlich günstige Preise bieten auch das Amar Inn, die Blue Monkey Apartments, die Casa La Querencia und das Hotel Ojo de Agua ebenfalls in der Avenida Javier Rojo Gómez direkt am Meer.
Einen eher exklusiven Ruf mit entsprechenden Preisen haben die Häuser Ceiba Del Mar und das luxuriöse Hotel Marina El Cid Spa & Beach Resort auf dem Boulevard El Cid nahe der Nachbarstadt Benito Juárez.
Puerto Morelos – Die kleine ruhige Perle zwischen den beiden großen Touristenstädten
Trotz der massiven Ausbreitung des Tourismus speziell in den 2000er Jahren auch in Puero Morelos hat sich die Stadt im Gegensatz zu den künstlich geschaffenen Städten Cancún und Playa del Carmen, von denen sie etwa gleich weit entfernt ist, viel von ihrem ursprünglichen Charme bewahren können.
Noch immer kann man Puerto Morelos zu Fuß in ca. 15 Minuten durchqueren, es existieren auch lediglich zwei wenig befahrene Hauptstraßen. Es gibt aber auch hier eine ausgeprägte touristische Infrastruktur mit kleinen Hotels, Resorts, Geschäften, Bars und Restaurants, anders als weiter nördlich bzw. südlich findet man jedoch vergleichsweise wenige All-inclusive-Angebote und überdimensionierte Bauwerke.
Beliebt ist Puerto Morales wegen seiner Ruhe auch bei zahlreichen Auswanderern und Residenten aus den USA, Kanada und Europa. Überregional bekannt ist zum Beispiel das einfache Wohngebiet der sogenannten „Colonia Zetina Gazca“ (La Colonia), wo auch ein paar Läden existieren und legere Umgangsformen herrschen.
Was gibt es in Puerto Morelos zu sehen?
Die Hauptattraktion der Stadt Puerto Morelos und ihrer Umgebung ist aber natürlich der im Jahr 1998 eröffnete Nationalpark „Parque nacional Arrecife de Puerto Morelos“, der mit dem „Gran Arrecife Maya“ das zweitgrößte Riff der Welt beherbergt. Fische, Delfine und Schildkröten inmitten von ausgedehnten Korallenformationen machen den Park zu einem vor allem bei Schnorchlern und Tauchern sehr beliebten Revier.
Zahlreiche Tauchshops vor Ort verleihen die dafür notwendige Ausrüstung, dort kann man auch geführte Touren zu den Tauchspots Cuevones, La Bocana, El Túnel, Los Jardines, La Pared und El Puente vor der Küste buchen. Sehr populär ist auch der Tauchgang zu dem im Jahr 2000 dort versenkten mexikanischen Kanonenboot „Juan Escutia“, welches in 30 Meter Tiefe bereits nahezu vollständig mit Schwämmen, Korallen und anderen Meerespflanzen und Tieren bedeckt ist.
Weitere Sehenswürdigkeiten in oder bei Puerto Morelos sind der botanische Garten Yaax Che/Jardín Botánico Alfredo Barrera Marín, der zwei Kilometer nördlich gelegene Krokodilzoo, der Jachthafen mit 150 Liegeplätzen, der Kunsthandwerksmarkt Hunab-Ku im Stadtzentrum, der Wasserhöhlenpark Parque Cenote Las Mojarras, der Erlebnispark Chakbalam Eco Park, der Golfplatz El Rey Polo Country Club und das Jungle Spa, wo man u.a. in den Genuss einer authentischen Maya-Massage kommen kann.