Wohl selten erlebt ein Ort einen derart rasanten Bevölkerungszuwachs, wie das in dem auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán gelegenen Playa del Carmen geschah.

Galt Playa del Carmen im Jahr 1970 noch als ein etwa 200 Einwohner zählendes Fischerdorf zwischen Cancún und Tulum, von dem die Fährverbindung zur Insel Cozumel ausging, so bewirkte der danach einsetzende Fremdenverkehr bis 1992 bereits einen Anstieg dieser Zahl auf rund 10.000.

Als dann im Jahr 1999 mit der Vermarktung dieses als Riviera Maya bezeichneten Küstenabschnittes zur touristischen Region der Massentourismus einsetzte, entwickelte sich Playa del Carmen innerhalb von weiteren nur sechs Jahren zu einem begehrten Badeort mit einer Bevölkerung von 100.000 Einwohnern.

Bis zum heutigen Zeitpunkt könnte sich die Einwohnerzahl in Playa del Carmen, nach Schätzungen, nochmals fast verdoppelt haben. Dabei ist trotz der großen Anzahl von Hotels, Diskotheken, Bars und Shops noch ein wenig von der Beschaulichkeit und Ruhe des einstigen Fischerdorfs erhalten geblieben, wodurch sich Playa del Carmen angenehm von wesentlich kommerzialisierteren Touristenzentren wie beispielsweise Cancún abhebt.

Die Strände Playa del Carmens

Mit seiner idyllischen Lage an der Karibikküste profitiert Playa del Carmen in erster Linie von seinen Vorzügen als Badeort, vor dem sich ein strahlend weißer, von pulvrigem Korallensand bedeckter Strandabschnitt der Riviera Maya erstreckt. Dieser fällt sehr flach in das türkisblaue Wasser der Karibik ab, wobei durch die von der vorgelagerten Insel Cozumel entstandene geschützte Lage die entstehenden Wellen kein gewaltiges Ausmaß erreichen.

Unmittelbar am Strand, an dem Tauchkurse und Touren zum Hochseefischen angeboten werden, befindet sich mit einem Leuchtturm auch das Wahrzeichen der Stadt.

Nur wenige Kilometer südlich von Playa del Carmen erstreckt sich mit dem Traumstrand Playacar eine exklusive Touristenzone mit Hotels, Golfplatz und einem Vogelpark. Hier finden neben den Badegästen auch Wassersportler ein von einem Korallenriff geschütztes ideales Revier, das zum Surfen und zu Katamaran- und Kajakfahrten einlädt.

Weiter südlich in Richtung Tulum laden die noch wenig frequentierten Buchten von Punta Solimán mit herrlichen, von Palmen gesäumten Stränden Badegäste und Taucher zum Vergnügen im Wasser zwischen bunten Fischen und Wasservögeln ein.

Ein Paradies für Taucher

Neben einigen Golfplätzen und den bereits erwähnten Möglichkeiten unterschiedlichste Wassersportarten auszuüben, verdienen die hervorragenden und teilweise nicht alltäglichen Gelegenheiten für Taucher und Schnorchler eine besondere Erwähnung.

Denn nicht nur die Buchten und Riffs im Karibischen Meer führen sie nach Playa del Carmen, sondern auch die zahlreichen, in der Umgebung der Stadt befindlichen Cenoten und natürlichen Lagunen.

Bei Ersteren handelt es sich um unterirdische Seen und Quellen, die den Mayas einst als Wasserstellen dienten.

So liegt beim Dorf Nohoch nah Chich das größte unterirdische Höhlensystem der Welt mit teilweise fantastisch anmutenden Tropfsteinhöhlen.

Flamingos

Sie können von Tauchern mit unterschiedlicher Erfahrung besichtigt werden, da sie über sanft abfallende Neigungen und dazwischen liegenden Ruhezonen erreicht werden können. Im Cenoten-System von Xcaret erwarten an einem lagunenartigen Strand Schwärme von roten Flamingos die bis dahin vorgedrungenen Schnorchler und Taucher.

Sehenswürdigkeiten in und um Playa del Carmen

Als das Herz von Playa del Carmen kann die fünfte Avenida bezeichnet werden, an der sich Souvenirshops, Läden mit mexikanischem oder yucatekischem Kunsthandwerk, Geschäfte mit allen möglichen Tauchartikeln und internationale Cafés aneinanderreihen.

Am südlichen Ende der Stadt befindet sich mit dem Park Xcaret eine Anlage, die um die Ruinen einer alten Maya-Siedlung herum angelegt wurde, und die einen kleinen Zoo, ein Kulturzentrum, Sportanlagen und ein Strandbad für die Freizeitgestaltung bereithält. Naturliebhabern ist außerdem ein Besuch in Xaman Ha Vogelpark zu empfehlen, in dem unter den Kronen der Bäume frei fliegende exotische Vögel zu beobachten sind.

Einen Besuch wert sind ebenfalls die auf der Steilküste oberhalb der Stadt Tulum liegenden Ruinen einer Maya-Stadt mit dem Tempel des Windgottes und dem Palast einer Maya-Gottheit.

Etwa 40 Kilometer von der Küste entfernt liegen die Ruinen von Cobá, die zu den bedeutendsten Maya-Stätten Mexikos gehören. Besonders beeindruckend wirken ihre 42 Meter hohe Pyramide, der Tempel der Kirchen und einige gut erhaltene farbige Fresken.

Hier wird die Nacht zum Tag

Neben der großen Anzahl von Hotels unterschiedlicher Kategorien, deren Restaurants und Bars das Nachtleben in der Innenstadt von Playa del Carmen bereichern, befinden sich im Gebiet Playacar zahlreiche, meist riesige Resorts, die vor allem All-inklusive-Leistungen anbieten.

Jungen und junggebliebenen Urlaubern stehen auf der Straße 12 zwischen der Avenida 10 und dem Strand mehrere Discos (Coco, Bongo, Springbreak), Bars und das traditionsbehaftete „Blue Parrot“ für die Gestaltung heißer Nächte bereit. Wer es dagegen eher romantisch mag, der ist im Restaurant „La Terraza“ auf dem Dach des Hotels El Punto bestens aufgehoben und kann von dort dem mitternächtlichen Ausblick auf das Meer und die Insel Cozumel genießen.