Die Isla Mujeres, übersetzt als die Insel der Frauen, liegt direkt vor der Küste Cancúns auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Die vier Quadratkilometer große karibische Küsteninsel gehört zum Bundesstaat Quintana Roo und ist eine der acht Verwaltungsdistrikte.
Für mehr als 11.000 Menschen ist sie heute ein zu Hause. Gemeinsam mit Cancún liegt die Isla Mujeres in der Bahia de Mujeres, der Bucht der Frauen. Im Westen der Insel Mujeres liegt der Nationalpark Costa Occidental de Isla Mujeres, Punta Cancún y Punta Nizuc, der die gesamte Westküste der Insel ausmacht und 1996 gegründet wurde.
Bis heute weiß man nicht, woher die Isla Mujeres ihren Namen bekam. Es gibt Erzählungen, nach denen Francisco Hernández de Córdoba auf die Insel kam und eine Kammer mit Steinskulpturen von Frauen vorfand.
Er war der erste Spanier, der im 16. Jahrhundert den Boden der Insel betrat und gilt heute als ihr „Entdecker“. Laut einer anderen Sage gaben die Seeräuber, die nur wenig später als die Spanier eintrafen, der Insel den Namen – nachdem sie keine Menschen, sondern nur noch Steinfiguren antrafen.
Eine weitere Legende geht auf die Maya zurück: Man weiß heute, dass die ersten menschlichen Spuren bis weit in die vorchristliche Zeit reichen. Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. erbauten hier die Maya ihrer Göttin Ixchel ein Heiligtum auf der damals noch nicht dauerhaft besiedelten Insel Mujeres.
Ixchel galt als die Göttin der Fruchtbarkeit, des Mondes und der Medizin. Viele Frauen sollen damals auf die Insel gepilgert sein, um zu ihr zu beten. Später nannten die ersten Spanier, die im 16. Jahrhundert die Insel entdeckten, sie deswegen Isla Mujeres. Bis heute können die Überreste des Tempels besucht werden.
In der Neuzeit wurde die Insel Mujeres in erster Linie von Piraten als Unterschlupf genutzt. Jean Lafitte und Henry Morgan gehören zu den berühmten Freibeutern, die in der versteckten Lagune der Insel Zuflucht fanden. Heute noch kann auf der Insel der Grabstein des letzten berühmten Piraten besichtigt werden, Fermin Mundaca soll hier für eine unerwiderte Liebschaft eine riesige Hazienda erbaut haben: Die Villa Mundaca.
Tagesausflug auf die Insel Mujeres
Die Insel Mujeres eignet sich hervorragend für Tagesausflüge aus Cancún. Schnellfähren pendeln täglich zwischen der Insel und dem Festland hin und her. Eine Fahrt zwischen Puerto Juarez oder Gran Puerto Cancún und der Isla Mujeres dauert 15 Minuten, kostet umgerechnet nur 2,50 € und verspricht einen großartigen Ausflug.
Die Insel Mujeres hat sich zu einem beliebten Ziel zum Schnorcheln, Tauchen oder Hochseefischen entwickelt. Für Strandurlauber hat sich besonders der Playa Norte oder auch Playa Cocos genannte Strand etabliert. Der seichte Wellengang lockt Badefreunde an.
Neben dem großen Nationalpark Costa Occidental, kann man auch:
- Schnorcheln und Tauchen im klaren Wasser des kleineren El Garrafon mit seinen bunten Fischschwärmen
- mit Delfinen schwimmen
- riesige Korallen bewundern, die zwischen drei und fünf Metern groß sind.
Am Strand gibt es außerdem eine Aufzuchtstation für Schildkröten, die die bedrohten Tiere vor einer weiteren Ausrottung schützen soll. Auch außerhalb des Wassers lädt die Insel zu Erkundungen ein. Überall auf der Insel kann man Mofas oder Golfwagen mieten oder sich mit dem Taxi chauffieren lassen, um etwa den Leuchtturm an der Südspitze der Insel Mujeres zu besichtigen oder das Muschelhaus.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten der Insel Mujeres ist heute La Evolucion Silenciosa. Die “stille Evolution” ist ein von Jason DeCaires Taylor geschaffenes Unterwassermuseum, das als künstliches Riff viele Taucher anziehen soll. Er befestigte vor der Küste Mujeres mehrere Skulpturen am Meeresboden.
Die stille Evolution vor der Insel Mujeres ist ein Teil der vierteiligen Installation des Künstlers. Im Jahr 2009 wurde das monumentale Unterwassermuseum um die Insel Mujeres, Cancún und Punta Nizuc eröffnet.
Die gesamte Fläche umfasst mehr als 400 dauerhaft installierte Steinskulpturen und ist heute das größte Unterwasserkunstwerk der Welt. Es soll die Wechselwirkung zwischen Kunst und den Naturwissenschaften darstellen. Langfristig sollen Fische und Meeresbewohner sich wieder an den Skulpturen ansiedeln und die Zusammengehörigkeit von Kunst und Umwelt symbolisieren. Über 750.000 Besucher kommen bereits jedes Jahr, um nach der Attraktion zu tauchen.